Feldparallele Ströme in der Polarlichtzone sind von entscheidender Bedeutung für die elektromagnetische Kopplung und den Energietransport im Magnetosphären-Ionosphären-System. In dem hier beantragten Projekt soll aus den magnetischen und elektrischen Messungen der Swarm-Satelliten und mit Hilfe von speziell für Mehr-Satelliten-Missionen entwickelten Rekonstruktionsmethoden die räumliche Feinstruktur von feldparallelen Strömen in planaren Strukturen im erdnahen Weltraum untersucht werden. Das Auftreten bevorzugter räumlicher Skalen kann entscheidende Hinweise auf den zugrunde liegenden Mechanismus zur Beschleunigung der Polarlichtelektronen liefern. Weiterhin werden wir unsere Resultate mit den Stromprofilen anderer kräftefreier Plasmastrukturen wie beispielweise den direktionalen Diskontinuitäten im Sonnenwind vergleichen. Zusammen mit unseren Kollaborationspartnern wollen wir die von Swarm in der Polarlichtzone gemessenen magnetischen und elektrischen Felder zur Quantifizierung der über die Höhe integrierten Joule‘schen Wärme und des Energieeintrags in die obere Atmosphäre heranziehen.